Arbeiten von Michael Zander, Michael Wismar und Hagen Thiel
Machen
wir eine kleine Zeitreise. Zurück ins Jahr 2020 – März um genau zu
sein. Totaler Lockdown in Berlin. Kaum ein Mensch traut sich auf die
Straße. Alle Geschäfte sind geschlossen. Der Supalife Kiosk natürlich
auch. Eine riesige Barrikade aus Bildern steht im Schaufenster. Die
Sicht ins Innere ist versperrt. Auf Pappschildern wird aber versichert:
„Wir sind hier“. Und tatsächlich sind immer Leute im Laden. Der
Online-Handel floriert, Bilder müssen gerahmt, verpackt und
versandfertig gemacht werden. Arbeit ist genügend da. Zeit allerdings
auch. Und der fehlende Publikumsverkehr hat auch sein Gutes, denn die
Abschottung sorgt für Ruhe in dem sonst so geschäftigen Laden. Eine neue
Gemütlichkeit breitet sich aus und die Lust selbst etwas auf die Beine
zu stellen, wächst minutlich. Schließlich wird die alte Radierpresse
inspiziert, die bereits seit Jahren zum festen Bestand des Supalife
gehört. Sie wurde zwar mehrfach für Holzschnitt-Workshops genutzt,
fristet für gewöhnlich aber ein ruhiges Dasein. Und ehe man sich
versieht, beginnen drei Supalifer, mit wachsender Begeisterung, dem
alten Mädchen wieder Leben einzuhauchen. Papier ist immer genügend im
Haus, Farben ebenso. Bis zum Sommer 2021 entstehen im hinteren Raum über
hunderte von Monotypien – Unikate, Einzelstücke – die, wenn man es
genau betrachtet, nicht zur herkömmlichen Druckgraphik zählen. Ein
aufregendes Verfahren, dem die Herren der Stunde hingebungsvoll ihre
Aufmerksamkeit widmen. Die Ergebnisse, dieser zahllosen Sessions, sollen
nun in einer Ausstellung öffentlich gemacht werden.
Wer den
Supalife Kiosk, über seine Tätigkeit als Ladengalerie hinaus, auch als
Werkstatt und Denkraum verstehen möchte, sollte den neuen Arbeiten
Beachtung schenken. Die Eröffnung findet am Samstag, dem 31. Juli,
zwischen 16 und 22 Uhr, unter Anwesenheit der Ausstellenden statt.
Vernissage:
Samstag, 31. Juli, 16 – 22 Uhr
Ausstellung:
1. – 26. August 2021
Alle Arbeiten von:
Michael Zander
Michael Wismar
Hagen Thiel